Teil 4: Vom Baltikum über Polen bis nach Deutschland
Panisch wurde ich mit der kurzen Info geweckt, es würde gleich richtig regnen. Ich sprang auf und verstaute unser Equipment, unter anderem die warmen Schlafsäcke von Deuter, in Rekordzeit im Defender. Anschließend war genügend Zeit für ein Frühstück bei orkanartigen Böen unter Bäumen.
Das heutige Ziel war der Hill of Crosses – ein Wallfahrtsort in Litauen. Ein Hügel voll mit Kreuzen, soweit das Auge reicht. Wir zimmerten ein Kreuz und stellten es auf den Hügel, um Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen.
Bis Polen verliefen die Grenzkontrollen auch nach Wunsch. An der polnischen Grenze brauchten wir dann allerdings über zwei Stunden inklusive Sachen auspacken und Auto auf die Hebebühne fahren. Fünf Grenzbeamten filzten alles was verdächtig aussah, um dann festzustellen, dass bei uns nichts Illegales zu finden ist. Mit Vollgas ging es weiter Richtung Deutschland und dem Wunsch, noch ein letztes Mal an einem schönen Ort am Wasser zu campen.
Danzig: nur noch zwei Tage bis zum Ziel
Der vorletzte Tag unseres Roadtrips war angebrochen. In Danzig genossen wir nochmal einen frischen Kaffee und trugen alle notwendigen Infos in unser Roadbook ein, dass am Finaltag, direkt nach dem Passieren der Ziellinie in Hamburg, übergeben werden konnte.
Anschließend suchten wir nach einem windgeschützten Platz an der Küste. Wir fanden ihn in Wolin – zusammen mit zwei anderen Teams – und krönten diesen mit einem Lagerfeuer und einem gut temperierten Bier in Gesellschaft von anderen BSC-Teams.
Endspurt nach Hamburg
Nach unserem kurzen Aufenthalt in Wolin ging es weiter Richtung Hamburg, zum Zieleinlauf am Fischmarkt. Deutschland begrüßte uns mit schlechten Straßen, Staus und langsamen mobilen Internet. Am liebsten wären wir gleich wieder umgedreht.
Kurz vor 17 Uhr rollte der Defender über die Ziellinie und wir begrüßten Hamburg mit Kettcars Song „Landungsbrücken raus“. Die anschließende Siegerehrung beeindruckte durch die unterhaltsame Moderation und verdienten Siegern, die rund 10.000 km auf dem Tacho hatten. Jetzt heißt es zurück nach Hause: Erst einmal duschen und dann Freunde und Familie besuchen.
Zurück im Alltag
Die Umstellung auf den Alltag fiel uns schwer. In Gedanken sind wir morgens vor der Arbeit in den Wald zum Kaffee kochen gefahren und mittags statt in die Kantine in den Wald zum Holz hacken gegangen. Abends haben wir im Innenhof ein Lagerfeuer gemacht, um dann im Schlafsack draußen auf der Terrasse – in Gedanken an eine bessere Welt – gemütlich einzuschlummern.
Es war eine epische Zeit und nur der Anfang weiterer Abenteuer.
